Bolle wurde von uns als Welpe vermittelt und kam im August 2023 mit fast 3 Jahren zu uns zurück, weil es in seiner Familie zu mehreren Beißvorfällen kam. Nachdem er ein paar Wochen im Tierheim verbracht hat, wohnt er nun zur Pflege bei einer unserer Tierpflegerinnen. Typisch für einen Rumänen ist Bolle das Aufpassen in die Wiege gelegt und wird auch immer Teil seiner Persönlichkeit bleiben. In seiner Pflegestelle lernt Bolle nun, dass er die Verantwortung abgeben darf und nimmt die neuen Regeln und Strukturen sehr gut und gerne an.
Bolles neue Familie sollte das verstehen, von Anfang an klare Strukturen vorgeben und bei diesen Vorgaben auch konsequent sein. Bolle wird die Regeln anfangs sicher (sehr charmant) hinterfragen, sobald er aber verstanden hat, dass man es ernst meint, nimmt er sich zurück und überlässt die Verantwortung sehr gerne seinen Menschen. Die Situationen, in denen Bolle gebissen hat, lassen sich sehr gut umreißen und es wird intensiv trainiert, damit er versteht, dass er mit dieser Strategie nicht weiterkommt. Er lernt Frust auszuhalten und zu akzeptieren, wenn sich jemand anderes seiner Bezugsperson nähert.
Im Alltag neigt er dazu, „seinen“ Menschen zu verfolgen, weshalb man darauf achten sollte, dass er sich an eine gewisse Distanz hält und ihn auch mal daran erinnert, dass er auf der Decke warten kann, bis man vom Klo zurückkommt. Wenn man sich an solche kleinen Regeln im Alltag hält, ist Bolle ein toller Hund! Hat er erst einmal begriffen, dass er sich auf seinen Menschen auch in brenzligen Situationen verlassen kann, geht er entspannt an der Leine, ist unproblematisch bei Hundebegegnungen und zu Hause unglaublich verschmust. Bolle hat Spaß an jeglicher Art von gemeinsamer Beschäftigung und Kooperation mit seinen Menschen und freut sich darüber, neue Dinge zu lernen und zu gefallen.
Wer Lust hat, sein Leben mit Bolle zu verbringen, sollte Hunde verstehen. Er muss bereit sein, seinen Hund zu lesen und merken, wenn Situationen gruselig werden, um diese dann souverän zu managen, bevor Bolle das machen „muss“. Bolles neue Menschen müssen akzeptieren, dass er kein Hund ist, der fröhlich auf Fremde zuläuft und ihm die Zeit geben, sich zu orientieren. Es wäre gut, Menschen, die ihn anfassen wollen, auch mal daran zu hindern. Damit gibt man ihm Sicherheit, so dass er sich auf neue Menschen einstellen und von sich aus in Kontakt treten kann. Grundsätzlich ist er aber kein Hund, den man isolieren muss. Er kommt sogar in Menschenmengen gut klar, wenn er jemanden hat, an dem er sich orientieren kann.
Er ist ein kleines Projekt, aber für Menschen, die Lust haben, sich auf ihn und seine Baustellen einzulassen und weiter daran zu arbeiten, ist er der tollste Begleiter, den man sich wünschen kann! Wir wünschen Bolle ein neues Zuhause und möchten unbedingt dazu ermutigen, ihn kennenzulernen. Wenn gewünscht, werden wir das Kennenlernen intensiv begleiten und auch nach Umzug in sein neues Zuhause mit Rat und Tat zur Seite stehen, so dass eventuell aufkommende Probleme und Missverständnisse schnell aus dem Weg geräumt werden können.
Bei Interesse an einem Tier rufen Sie uns an unter +49 34347 81633, schreiben Sie uns eine Email an kontakt@tierheim-oelzschau.de oder kontaktieren uns über unser Kontaktformular.